Freitag, 31. Dezember 2021

Metallica 40 years and Cunning Stunts re-visited

Metallica haben ihr 40-jähriges Bestehen in San Francisco begangen und die beiden zentralen Events waren die zwei Konzerte im Chase Center. Einmal durch alle Alben aus den 80er in die Gegenwart und zurück war das Motto der beiden Abende. Garniert mit Evergreens, must-plays und einigen Schmankerl, die es so selten bzw. nie live zu sehen gab. Die Bühne in der Mitte ist mittlerweile Standard und Metallica schaffen dadurch selbst in den großen Hallen ein Clubatmosphäre - zumindest, wenn man nah dran ist. Am ersten Abend war James Hetfield leider etwas schwach auf der Brust, der zweite Abend hat dann aber den klassischen Hetfield-Crunch mit starken Ansagen geboten.

Im Zuge der beiden Konzerte habe ich aber den Live-Mitschnitt der Poor Touring Me-Tour aus Fort Worth, Texas wiederentdeckt. Cunning Stunts. Oh boy, in Nürnberg war ich selber dabei (1. Reihe!) und wie oft habe ich das Konzert auf VHS und dann auf DVD gesehen - ich konnte alle Ansagen und Zwischenrufe während der Songs von James Hetfield fehlerfrei rezitieren. Auch bzgl. Schnitt, Kamera und Sound war bzw. ist der Live-Mitschnitt über jeden Zweifel erhaben und fängt eine Metallica-Show nahezu perfekt ein. 

Für mich zeigt das Konzert Metallica auf ihrem Live-Zenit, die Show und die Nähe zu den Fans über die gesamte Dauer ist atemberaubend. Alleine der Einstieg mit So What! bei Saal-Licht (U2 haben das kurz drauf frech übernommen) hat eine unglaubliche Energie, die über das ganze Konzert aufrechterhalten wird. James Hatfield wirkt immer angriffslustig, flucht ordentlich, reichert die Songs mit kleinen Fucks an und scherzt mit dem Publikum. Alles Dinge, die ich heute an den familienfreundlicheren Metallica-Shows stark vermisse, zeigt es aber auf der anderen Seite, das die Vier mittlerweile auch erwachsener und verantwortungsvoller geworden sind (und ein bisschen älter) - we are one big Metallica-Family.  

Der Kontakt zu den Fans wurde bei der Tour zu Load noch größer geschrieben, als schon auf der Tour zum Black Album mit dem Snakepit. Über große Teile der Show sind die James, Kirk und Jason Fotograben und singen mit den Fans und klatschen ab. Alleine die beiden Szenen, als Jason Newsted mit dem weiblichen Fan bei Fade to Black oder Ride the Lightning (der Glückliche in Nürnberg war ich) zusammen singt - goosebumps all over.

See you next year @Hellfest, boys!

Das gesamte Konzert gibt es aktuelle bei Amazon Prime.

Montag, 27. Dezember 2021

It might get loud - Top 10 für 2021 (Florian)

Ich hatte zu Beginn des Jahres nur den Hauch eines Schimmers, was mich musikalisch erwarten würde, standen doch kaum Alben der Bands an, die ich gemeinhin auf meinem Radar habe. Umso erstaunlicher, dass es mir dennoch so schwer fiel, meine Top 10 zusammen zu stellen. But without much further ado, my Top 10.

Thirstier von Torres. Mehr aus Langeweile einen Bericht über eine Band lesen und dann von einem Album vereinnahmt werden, so geht Musik. 

Was Bad Cop Bad Cop letztes Jahr waren, sind The Last Gang dieses Jahr. Mit Noise Noise Noise haben sie ein schönes Punk-Album geschrieben, dessen gleichnamiger Titeltrack entspannt durch den Tag federn lässt.

Chaser hatte ich vorher noch nie gehört, 2021 waren sie aber eine meiner am meisten gehörten Bands (Spotify lügt doch nicht, oder?). Dreamers ist Skatepunk wie er sein muss, Geschwindigkeit und gute Stimmung auf Anschlag. 

Das neue Album von Royal Blood hatte ich auf dem Schirm, aber dass es derart tanzbar sein wird, hätte ich nicht gedacht. Eine Schande, dass es nicht betanzt werden konnte. Boilermaker - groove for centuries.

Biffy Clyro, A Hunger in Your Haunt. Fertig.

Impermanence von Architects macht von Sekunde 12 an keine Gefangenen - Gänsehaut. Dann kommt als Gast Winston McCall im Beast-Mode zur Party und tritt mit einem freudigen "Do you really wanna live forever? ´Cause those afraid to die will never truly live!" die Haustüre ein und kümmert sich persönlich um die Gänsehaut, indem er bisschen gegen den Strich streichelt.

Radical heißt das neue Album von Every Time I Die und es lässt einem durchweg keine Zeit, nur irgendeinen klaren Gedanken zu fassen. Der erste Song wäscht einem ordentlich den Kopf, danach wird munter nachgetreten. Wäre da nicht das mit zarten Melodien verzierte Thing With Feathers, das von Andy Hull (Manchester Orchestra) veredelt wird.

Spring Fake von Great Escapes liefert die beste Text-Zeile des Jahres: "Feels like a whole life turns into performing arts, when you're marching to the beat of a panicking heart". Well done, gents.

No Bragging Rights lassen dann mit Strength Perspective noch eine schöne Abrissbirne durch den Raum schwingen, die für den Live-Einsatz gemacht ist. Ein Mob aus Gleichgesinnten, Fäuste in die Höhe und alle zusammen "Strength finds a way!".

Eng verschlungene, sich wild windende Körper, die wissen, dass der Höhepunkt nah ist. Maximale Anspannung. Und dann bricht es raus ...Our Father You Who Art in Hell!

Die Entscheidungen zu den Top Ten haben mir dieses Jahr alles abgerungen, deswegen braucht es noch einige memorable mentions. Und damit eine zweite Playlist in loser Reihenfolge.

Das geht nur laut 2021


Das geht nur laut 2021 - Memorable mentions